Der Deinerlinde Wochenbericht vom 28.7.2021
Urlaubsgedichte
Der Urlaub von Eugen Roth
Ein Mensch, vorm Urlaub, wahrt sein Haus,
Dreht überall die Lichter aus.
In Zimmern, Küche, Bad, Abort-
Dann sperrt er ab, fährt heiter fort.
Doch jäh, zu hinterst in Tirol,
Denkt er voll Schrecken: „Hab ich wohl?“
Und steigert wild sich in den Wahn,
Er habe dieses nicht getan.
Der Mensch sieht, schaudervoll, im Geiste,
Wie man gestohlen schon das meiste,
Sieht Türen offen, angelweit.
Das Licht entflammt die ganze Zeit!
Zu klären solchen Sinnestrug,
Fährt heim er mit dem nächsten Zug
Und ist schon dankbar, bloß zu sehn:
Das Haus blieb wenigstens noch stehn!
Wie er hinauf die Treppe keucht:
Kommt aus der Wohnung kein Geleucht?
Und plötzlich ist`s dem armen Manne,
Es plätschert in der Badewanne!
Die Ängste werden unermessen:
Hat er nicht auch das Gas vergessen?
Doch nein! Er schnuppert, horcht und äugt
Und ist mit Freuden überzeugt,
Daß er – hat er`s nicht gleich gedacht?-
Zu Unrecht Sorgen sich gemacht.
Er fährt zurück und ist nicht bang.-
Jetzt brennt das Licht vier Wochen lang.
Erholung – Autor unbekannt
Wenn du im Urlaub bist, kann sich deine Heimat von dir erholen.
Billige Reise von Eugen Roth
Ein Mensch holt sich für die bezweckte
Fahrt in die Ferien viel Prospekte,
Die, was verdächtig, unentgeltlich
In reichster Auswahl sind erhältlich
Und die in Worten wie in Bildern
Den Reiz jedweder Gegend schildern.
Begeisternd sind die Pensionen,
In denen nette Menschen wohnen.
Ganz herrlich sind die Alpentäler,
Wo preiswert Bett und Mittagsmähler.
Doch würdig reifer Überlegung
Ist auch am Meere die Verpflegung.
Es fragt sich nur ob Ost-, ob Nord-?
Und schließlich wie wär es an Bord?
Nicht zu verachten bei den Schiffen
Der Lockruf : „Alles inbegriffen!“
Der Mensch, an sich nicht leicht entschlossen,
Hat lesend schon genug genossen
Und bleibt, von tausend Bildern satt,
Vergnügt in seiner Heimatstadt.
Urlaub im Urwald von Heinz Ehrhardt
Ich geh im Urwald für mich hin –
Wie schön, dass ich im Urwald bin:
Man kann hier noch so lange wandern,
ein Urbaum steht neben dem andern.
Und an den Bäumen, Blatt für Blatt,
hängt Urlaub. Schön, dass man ihn hat.
Erholsamer Urlaub von Eugen Roth
Der Urlaub ist erholsam meist
nicht nur für den, der in ihn reist.
Auch den, der da bleibt, freut die Schonung,
die er genießt in stiller Wohnung.
So zählen zu den schönsten Sachen
oft Reisen, welche andre machen.
Die Urlaubsausgabe
Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass die Leser und Leserinnen diese Ausgabe mit ihren Anregungen und Kritik gestalten würden und habe zu eben solchen Leserbriefen aufgerufen. Leider kam aber nichts zusammen, um diese Ausgabe des Wochenberichtes zu füllen. Was also tun, wo ich derweil doch auf Usedom weile? (Siehe Foto oben) Also doch den Wochenbericht vorproduzieren!
Aber womit? All dieses klagte ich meiner Kollegin Andrea Heikens und sie half mir aus der Not, mit der Empfehlung doch einfach einen schönen Urlaustext abzudrucken. Und zwar einen Text von Dora Heldt aus ihrem Buch „Alles eine Frage der Perspektive“.
Von Dora Heldt sind übrigens eine ganze Reihe Taschenbücher mit solch heiteren Alltagsbetrachtungen, wie denen über die Ferien auf der folgenden Seite, veröffentlicht und sie eignen sich allesamt zur vergnüglichen Gestaltung eines verregneten Sonntagnachmittages.
Es wünscht schöne Sommertage und Freude beim Lesen:
Volker Lemke
„Früher waren Ferien schöner“
Allmählich sind die Ferien vorbei, die meisten meiner Freunde sind wieder zurück, haben ausführliche Reiseberichte abgeliefert und sich mehr oder weniger gut erholt. Eine Sache ist mir in diesem Jahr aufgefallen: Es wurde mehr gemeckert. Über das Wetter (es war zu heiß oder zu nass), über Staus (wir standen stundenlang auf der Autobahn, lauter Baustellen), über die Unterkünfte (das sah in Netz ganz anders aus, wiese haben die so gute Bewertungen?), über die vollen Toprestaurants am Urlaubsort (das wird überall empfohlen, man kriegt nur nie einen Tisch), fehlendes WLAN, teuren Kaffee oder übervölkerte Badestellen. Und dann kam der Satz: „Also früher waren Ferien schöner.“
Und das halte ich für Unsinn. Ich habe nämlich mal meine alten Alben durchgesehen und mich an die damaligen Sommerferien erinnert. Und jetzt halten Sie sich fest: Es war gar nicht alles schöner.
Es gibt natürlich Fotos mit blauem Himmel und Meer, aber auch welche, auf denen alle in gelben Öljacken und mit unglücklichen Gesichtern im Sturzregen stehen. Wir haben damals auch stundenlang im Auto gesessen, nicht zuletzt weil die Autos viel langsamer waren und wir Benzin sparen wollten. Es gab während der Reise mehrere schwere Auseinandersetzungen, weil wir uns mindestens einmal verfahren haben und der Beifahrer die Karte nicht lesen konnte, sich aber weigerte, anzuhalten und jemanden zu fragen. Auf einem Foto hatten wir alle feuchte Handtücher auf dem Kopf, es gab auch keine Raststätten mit schicken Bistros, wir hielten auf Parkplätzen, tranken warme Brause und aßen vor Stunden geschmierte Käsebrötchen. Die Pensions- und Hotelzimmer kannten wir nur aus dem geschönten Katalog, sie waren in echt immer viel kleiner, wir wussten nicht, ob es überhaupt Toprestaurants in der Nähe gab und mussten den Tipps der Pensionsbesitzer glauben. Was oft ein Fehler. aber meistens günstig war. Abends lief man durch die Gegend und suchte eine Telefonzelle, um zu Hause anzurufen, tagsüber lag man am See oder am Strand, bekam einen Sonnenbrand, weil Eincremen noch nicht selbstverständlich war, langweilte sich auch mal, schrieb Postkarten, auf denen man ein bisschen log, und überlegte genau , was man fotografieren durfte, damit der 36-Bilder-Film nicht gleich voll war.
Es war anders und es war umständlicher. Aber es war nicht unbedingt schöner. Das glauben wir nur, weil wir das meiste vergessen haben. Die schlimmen Restaurants und die Autokarten zum Beispiel. Und auch, das wir damals einfach nicht so viel erwartet haben. Wir fanden es super, in die Ferien zu fahren und mal andere Dinge zu sehen und zu machen. Ohne vorher alles gesehen und geplant zu haben. Einfach mal entspannt abwarten, wie es da so wird. Und genau das geht übrigens heute auch noch. Man muss sich nur darauf einlassen. Mit rudimentärer Planung der Herbstferien grüßt Ihre
Dora Heldt
Termine für die Woche vom 2. bis 8. August 2021
Montag:
10.00 Uhr Gartenzimmer Ratestunde
10.15 Uhr Kräuterschnecke Boule
11.15 Uhr Forum Kartoffelclub
15.30 Uhr Gartenzimmer Spätsport
16.15 Uhr Capella klingende Capella
16.00 Uhr Forum Kreativgruppe
Dienstag:
10.00 Uhr Forum Gymnastik
10.15 Uhr Kräuterschnecke Boule
11.15 Uhr Forum Kartoffelclub
Mittwoch:
10.00 Uhr Forum Kegeln
11.15 Uhr Forum Kartoffelclub
16.00 Uhr Forum Bingo
Donnerstag:
10.15 Uhr Kräuterschnecke Boule
16.00 Uhr Forum Gymnastik
Freitag:
ab 9.00 Uhr Wohnbereiche Marktwagen
11.15 Uhr Forum Kartoffelclub
16.00 Uhr Kräuterschnecke Boule
Samstag:
10.15 Uhr Kräuterschnecke Boule
11.15 Uhr Forum Kartoffelclub
14.00 bis 17.30 Uhr Café Deinerlinde geöffnet
Sonntag:
16.00 Uhr Kräuterschnecke Boule
14.00 bis 17.30 Uhr Café Deinerlinde geöffnet